Projekt

 Sanierung des Hauptgebäudes

Um 1526 entstand das Hauptgebäude, das bis in das Jahr 1665 in mehreren Schritten erweitert wurde. Das Hauptgebäude (auch Südgebäude genannt) gehört zu einem Ensemble von Gebäuden, die einen Dreiseitenhof bilden.

Besonders bedeutsam und erhaltenswert sind nach Aussage von Denkmalforschern die Wandmalereien in den Gefachen der Innenräume des Hauptgebäudes aus dem Jahr 1592.

Unser Ziel ist die Erhaltung und Sanierung dieses wertvollen Baudenkmals und die Wiederbelebung mit einem neuen Nutzungskonzept.

Dieses verbinden wir mit der Schaffung eines einzigartigen Stützpunkts für die Europäische Kulturroute, der Via Romea Germanica (Kulturroute des Europarates).

In dem sanierten Hauptgebäude soll ein Pilgerkompetenzzentrum und Pilgerhostel entstehen. Damit soll sich in diesem historischen Gebäude eine länderübergreifende Austausch- und Begegnungsstätte zur Förderung des interkulturellen Dialogs zwischen Pilgern und Einheimischen etablieren. Die Kompetenzen der Pilgererfahrungen treffen hier auf Interessierte aus der Einheitsgemeinde Stadt Osterwieck, wie auch die Pilgerinnen und Pilger auf Osterwieck-kompetente Personen stoßen, die ihnen das kulturelle Erbe dieser Stadt und der Region am Kleinen Fallstein und an der Ilse erklären können.

Das Pilgerhostel

Pilger aus aller Welt finden nach Abschluss der Sanierung des Hauptgebäudes eine einfache Unterkunft mit Betten, sanitären Anlagen, Waschmaschinen und einer kleinen Teeküche. Der Bauerngarten hinter dem Hauptgebäude bietet einen idealen Rückzugsort nach den Strapazen des Weges. Hier finden die Pilger Ruhe und können Kraft schöpfen für die kommenden Streckenabschnitte. Die Nähe zum Versorgungszentrum mit Einkaufsmöglichkeiten und Apotheke trägt zur leichten Orientierung der internationalen Pilgerinnen und Pilger bei.

Gewöhnlich bleiben Pilger nur eine Nacht an einem Ort, aber für Osterwieck ergibt sich die Chance, dass die Pilger zwei Nächte bleiben, um ihre Wäsche einmal zu waschen (was ihnen sonst bisher nicht möglich war) und bei dieser Gelegenheit ihrem Körper eine Pause zu gönnen, bevor die Harzquerung beginnt.

Das Pilgerkompetenzzentrum

verstehen wir als ein Begegnungs- und Informationszentrum des internationalen Pilgerweges nach Rom, der Via Romea Germanica.

Nach 500 Jahren pilgern wieder Menschen auf dem Weg nach Rom, auf der Via Romea Germanica, und kommen dabei auch durch Osterwieck. Sie starten in Trondheim, in Oslo, in Aarhus, in Stade, kommen über Celle, Braunschweig und Hornburg nach Osterwieck. Es sind Pilger aus allen skandinavischen Ländern, aus Italien, aus Frankreich, aus Australien oder sogar aus den USA, um nur einige Beispiele zu nennen.

Der Weg wurde in mehreren Quellen im Mittelalter beschrieben, darunter prominent von Abt Albert von Stade, der den Weg 1237 beschritt und später mit einigen Etappenorten beschrieb.

Die VIA ROMEA verbindet Europa: von Skandinavien über Deutschland und Österreich bis nach Italien (Rom).

Im Oktober 2020 wurde die Via Romea Germanica vom Europarat als Europäische Kulturroute anerkannt.

Es gibt noch andere Via Romea-Pilgerwege: die Via Romea Francigena, die Via Romea Strata, die Via Romea Imperialis, weshalb unser Romweg der Weg aus „Germanien“ ist: Via Romea Germanica.

 

In Osterwieck erleben die Pilger eine Fachwerkstadt mit einer religiösen Botschaft aus dem Reformationsjahrhundert (1517-1618), die sich weit über hundertmal am Fachwerk erhalten konnte und ein einmaliges Erbe der Auseinandersetzung um das Verständnis von Christentum und Religion darstellt.

Eine Dauerausstellung informiert über die Geschichte, die Streckenführung, aktuelle Entwicklungen und die Bedeutung der Via Romea Germanica. Die Via Romea Germanica verbindet Europa: vom protestantisch geprägten Skandinavien über Deutschland und Österreich bis zum katholisch geprägten Süden in Italien (Rom). Im Oktober 2020 wurde die Via Romea Germanica vom Europarat als Europäische Kulturroute anerkannt.

Historische und aktuelle Dokumente, Bilder und Gegenstände vermitteln Eindrücke und beschreiben die Motivationen der Pilger, das spirituelle, religiöse und körperliche Erlebnis des Weges und die Bedeutung für die Menschen in Vergangenheit und Gegenwart.

Kulturelle Angebote im Umfeld der Ausstellung schaffen Raum für Begegnung und Dialog zwischen Bürgern der Stadt und den Pilgern. Schäfers Hof in Osterwieck ist Sitz des Fördervereins „Romweg Abt Albert von Stade“ e.V. und ist über kontakt@viaromea.de am leichtesten erreichbar.